Erblich bedingter Haarausfall
Bei der sogenannten „androgenetischen Alopezie“ liegt eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf Dihydrotestosteron, ein Spaltprodukt des Hormons Testosteron, vor. Lassen Sie sich davon jedoch nicht täuschen: Diese Form des Haarverlustes kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen und sich bereits in sehr jungen Jahren bemerkbar machen. Bei Männern bilden sich durch den sich zurückziehenden Haaransatz meist Geheimratsecken und eine Tonsur, bevor es zur Glatzenbildung kommt. Bei Frauen wird das Haar insgesamt dünner und die Stirn erscheint häufig höher. Durch besondere Pflege, Schonung oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen kann erblich bedingter Haarausfall eventuell verlangsamt oder aufgehalten, aber nicht geheilt werden. Die Einnahme bestimmter Medikamente kann den Prozess zum Stillstand bringen. Sobald diese abgesetzt werden, setzt sich der Haarausfall jedoch fort. Die meisten Patienten mit androgenetischem Haarausfall finden eine dauerhafte Lösung in der Haartransplantation. Diese gestaltet sich auf lange Sicht kostengünstiger, einfacher und bietet das beste Ergebnis.
Diffuser Haarausfall
Hier zeigt sich eine allgemeine, gleichmäßige Ausdünnung der Kopfhaare. Die Ursachen sind vielfältig und in den meisten Fällen behandelbar. Sollte dies nicht der Fall und der Haarverlust irreversibel sein, kann eine Mikrohaarpigmentierung den Schopf optisch verdichten.
Kreisrunder Haarausfall
Die sogenannte „Alopecia areata“ beginnt oft harmlos mit einer kleinen kahlen Stelle, kann jedoch zum kompletten Haarverlust führen und sich dabei auf den gesamten Körper ausbreiten, wenn die Behandlung nicht frühzeitig beginnt. Als Ursache wird eine Autoimmunerkrankung genetischen Ursprungs vermutet.
Trichotillomanie
Bei dieser psychologischen Störung verspüren Patienten einen zwanghaften Drang, sich die Haare auszureißen. Diagnosestellung und Therapie sollten in Zusammenarbeit mit psychologischen Experten stattfinden. Erst wenn diese abgeschlossen sind, ist eine Behandlung des Haarverlustes, zum Beispiel mit einer Haartransplantation, sinnvoll.
Traktionsalopezie
Diese Variante entsteht durch leichte Verletzungen, die wir unseren Haaren und unserer Kopfhaut im alltäglichen Leben zufügen. Das kann bspw. das häufige Tragen strenger oder einseitiger Frisuren, fester Spangen oder Haargummis sein. Eine Traktionsalopezie tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf, besonders Ballett-Tänzerinnen sind betroffen. Das gelegentliche Tragen eines festen Dutts oder Zopfes können die Haare verschmerzen. Wird dies jedoch zur Gewohnheit, kann es zur Schädigung kommen, die mit einem Wachstumsstopp einhergeht und letztlich zum Ausfall führt.
Vernarbender Haarausfall
Diese Form tritt zwar selten auf, ist aber dennoch nicht zu unterschätzen. Es handelt sich um eine Entzündung der Kopfhaut, verursacht durch Viren, Pilze, Bakterien oder Erkrankungen wie Tumoren oder endokrine Störungen. Die Haarfollikel werden zerstört und es bildet sich Narbengewebe. Dadurch bleibt das Wachstum neuer Haare aus. Der Haarverlust ist irreversibel und sollte schnellstmöglich gebremst oder gestoppt werden.
Alle Arten der Alopezie haben eines gemeinsam: Um den Haarverlust so gering wie möglich zu halten, muss die Ursache, die ihm zugrunde liegt, so schnell wie möglich eruiert und behandelt werden.